Trauungen auf Schloss Plötzkau

Trauen Sie sich sich zu trauen?

Seit Mai 2009 können Sie sich auf unserem Schloss das Ja-Wort geben. Unser Trauzimmer im Turmhaus des Schlosses bietet hierfür ein stillvolles Ambiente. Bis zu 25 Hochzeitsgäste finden darin Platz. Sprechen Sie uns einfach an.

 

Für Ihre Anmeldung bzw. weitere Informationen nutzen Sie bitte die Rufnummer +49 174 865 4212. Eine Vorabbesichtigung der Räumlichkeiten ist nach Absprache möglich.

Fürstliche Herren auf Schloss Plötzkau

Das Schloss zu Plötzkau beherbergte viele hohe Herren in seinen Mauern, Männer von fürstlichen Geblüt. 

Fürst Bernhard begann 1566 mit dem Schlossbau. Nach seinem frühen Tode, 1570, setzte Fürst Joachim Ernst, der zeitgleich das Schloss in Bernburg bauen ließ, das Werk in Plötzkau bis zur Vollendung 1573 fort. 

Durch die Landesteilung von 1603, die unter vier Söhnen Joachim Ernsts erfolgte, wurde Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg Besitzer des Schlosses in Plötzkau. Er verkaufte 1611 die alte Grafschaft Plötzkau eigentümlich und erblich  an seinen Bruder August, der nun zum Herrscher des zum  Fürstentum erhobenen Plötzkau wurde und machte das Schloss zu seiner Residenz.

Nach Augusts Tod residierten seine drei Söhne Ernst Gottlieb, Leberecht und Emanuel im Fürstentum. Gottlieb starb 1654. Fürst Leberecht heiratete 1655 auf Schloss Plötzkau Sophie Elenore, Gräfin zu Stolberg. Ihre Ehe blieb jedoch kinderlos. Der Hofstaat vergrößerte sich und es machte sich vermehrt ein französicher Einfluß in in Sprache und Hofhaltung bemerkbar. Es tauchten vermehrt fremde Höflinge (vermutlich Franzosen) auf.

Im Jahre 1665 erlosch die Linie Anhalt-Köthen. Die Fürsten von Plötzkau, Lebrecht und Emanuel übersiedelten mit fast dem gesamten Hofstaat nach Köthen und übernahmen dort die Herrschaft. Plötzkau wurde Witwensitz, auch für Sophia Eleonore, der Gattin des 1669 in Köthen verstorbenen Fürsten Lebrecht. Dazu residierte die Nebenlinie Harzgerode-Bernburg in Plötzkau, fürstliche Anlagen waren schließlich in hinreichendem Maße vorhanden. Nach deren Erlöschen (1709) fiel Plötzkau als „Amt“ an Anhalt-Bernburg zurück. Verblichen waren Glanz und Gloria des Fürstentums Anhalt-Plötzkau. Fürst Victor Friedrich von Anhalt-Bernburg ist 1715 der offensichtlich letzte fürstliche Nutzer des Schlosses. Darauf deuten seinen in Stuck an der Decke des Fürstensaales angebrachten Initialien hin.

Das Fürstentum Anhalt-Plötzkau

Als Fürst Joachim Ernst im Jahre 1586 starb, gehörte im ganz Anhalt, da seine beiden Brüder bereits vor ihm verstorben waren. Er hinterließ fünf Söhne, Johann Georg, Christian, August, Rudolf und Ludwig.  Zunächst regierten sie mit gemeinsamer Hand. Jedoch war das Land überschuldet und die Einführung neuer Steuern und Abgaben durch Joachim Ernst hatte keinen Erfolg gebracht. Durch den Türkenkrieg wurde nun noch zusätzlich die Reichssteuern erhöht. Daher entschloss man sich das Land in vier kleine Fürstentümer aufzuteilen. Im Jahre 1603 wurde die Schaffung von vier anhaltischen Fürstentümer beschlossen. Einer der fünf Erben, August von Anhalt, verzichtete auf eine Herrschaft. Bei der endgültigen Landesteilung 1606 wurden ihm eine Jahreszahlung von 10.000 Talern sowie eine Abfindung von 300.000 Talern zugesagt. Das Schloss Warmsorf wurde ihm als Wohnsitz angeboten. 

Bereits Ende des Jahres offenbarte August seine Heiratspläne. Die auserwählte war Elisabeth von Brandenburg, Witwe des Kurfürsten Joachim Georg. Sie war nicht nur 12 Jahre älter, sondern auch seine Halbschwester aus der ersten Ehe seines Vaters. Diese Verwandtenehe konnte die Brüder ihm nicht durchgehen lassen und stellten bei einer Finanzüberprüfung eine erhebliche Schuldenlast bei August fest. Dem fälligen Abmahnungsschreiben mit der Aufforderung zum Kriegsdienst, um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, hielt August die Nachforderung eines Anspruchs auf eigene Herrschaft entgegen. Nach zähen Verhandlungen überließ Christian I. als Fürst von Anhalt-Bernburg gegen eine Kaufsumme von 100.000 Talern seinem Bruder August die alte Grafschaft Plötzkau. Ein ist ein seltener Fall in der deutschen Geschichte, dass ein Fürstentum gekauft und nicht geerbt wurde. August zog 1611 in den Ort und errichtete dort das souveräne reichsunmittelbare Fürstentum Anhalt-Plötzkau. Plötzkau wurde damit zur Residenz und konnte sich mit Glorie fürstlicher Hofhaltung umgeben. Ganze Scharen von Bediensteten füllten den Ort. 1623 erhielt Plötzkau eine Schar Lehensreiter und 20 Kriegsknechte. Damit besaß das Fürstentum eine eigene Armee.

 

Augustus von Anhalt-Plötzkau regierte in seinem Ländchen als absoluter Herrscher. Er regelte die Verwaltung, prägte Münzen, belehnte die Untertanen, hielt Gericht über Leben und Tod. Das Fürstentum umfasste 40 Quadratkilometer Land mit ca. 2.000 Bewohnern in den Ortschaften Plötzkau, Großwirschleben, Bründel, Bullenstedt, Osmarsleben, Rathmannsdorf, Aderstedt und Gröna.
August vermählte sich auf Schloss Plötzkau im Jahre 1617 mit Sibylla von Solms-Laubach, welche ihm acht Kinder schenkte. Als August am 22.08.1653 starb, traten seine drei Söhne die Nachfolge in Plötzkau an. August wurde in der Plötzkauer Kirche St. Georg beigesetzt. Dort ruht er noch heute an der Seite seines 1654 verstorbenen Sohnes Ernst Gottlieb und seiner 1659 verstorbenen Gattin Sibylla.